Neue Musikzeitung
Ausgabe September 2016

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Zum 90. Geburtstag von Prof. Gerhart Schäfer

Bad Essen i.O./Osnabrück. Seinen 90 Geburtstag feierte am 30. September der niedersächsi-sche Komponist Prof. Gerhart Schäfer, der mit verschiedenen Werken im DTKV-Manuskriptearchiv vertreten ist. Die herzlichsten Glückwünsche übermittelte der DTKV-Landesverband sowie der Bezirksverband Osnabrück/Emsland. Damit verbunden ist der Dank an unser DTKV-Mitglied für die vielen von ihm geschaffenen interessanten Werke!
Bereits 1951 erreichte er mit seinen Kompositionen nationale Anerkennung. Aufführungen finden im In- und Ausland Beachtung.
Nach pädagogischer Arbeit in Osnabrück und Leverkusen übernahm Der gebürtige Bamberger 1966 eine Dozentur für Komposition und Musiktheorie am Städtischen Konservatorium Dortmund. 1974 erfolgte dann die Professur an der Musikhochschule Detmold, Abteilung Dortmund.
Als Werke von Prof. Gerhart Schäfer sollen wir hier erwähnen: Die "Diamorphosen" mit tief-gründig-dramatischem Charakter aus den Jahre 1968, die durch das Philharmonische Orches-ter Dortmund uraufgeführt wurden. Die atonal-dodekaphone Groteske „Beförderungsbedingungen der Dortmunder Stadtwerke, Abteilung Verkehrsbetriebe", entstand 1971 für Tenor-Solo und Kammerorchester.
Oftmals wurden Schäfers Werke von namhaften Solisten im In- und Ausland aufgeführt. Er wurde mit dem Förderungspreis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Bereits 1956 erhielt er für sein Oboenkonzert den Musikpreis der Stadt Recklinghausen.
Viele deutsche und zahlreiche ausländische Rundfunkanstalten haben seine Kompositionen wiederholt zu Gehör gebracht.
Nach seiner Emeritierung 1986 übersiedelte der Komponist aus gesundheitlichen Gründen nach Norddeutschland. (nmz berichtete ausführlich in der Juli-Ausgabe 2011, S. 47).
◾ Gunter Sokolowsky (gs)

Prof. Gerhart Schäfer

Der schnellen Entwicklung unserer Gesellschaft folgen

Delegierte beschließen, wichtige Strukturerweiterung vorzubereiten

Hannover. Mit den Delegierten und Mitgliedern traf sich Anfang September der Vorstand des Lan-desverbandes zur jährlichen Landesdelegiertenversammlung.
Wie engagiert sich im Landesvorstand sowie in allen Bezirksgruppen die Künstler/Pädagogen ehren-amtlich für die Belange des Berufsverbandes und damit seiner Mitglieder sowie der Verbesserung der Wirksamkeit in der Öffentlichkeit einsetzen, ist besonders erwähnenswert. Beispielsweise hat unsere 1. Vorsitzende, Friederike Leithner, neben der Landesarbeit auch wichtige Funktionen im Bundesverband mit viel Leben erfüllt. Cordula Sodt als 2. Vorsitzende hatte die vorgeschlagene Strukturerweiterung geprüft und vorbereitet. Für diese und alle auch ungenannten Mitglieder gilt eine besondere Anerkennung für das Engagement!
Viele gegenwärtige Schwerpunkte kamen zur Sprache. Ein niedersächsicher Runder Tisch mit Lan-desmusikrat, Kulturministerium, Verband der Musikschulen (VDM), dem Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen (BDPM) und dem DTKV will zu seinen Ideen zur gleichberechtigten Koopera-tion mit Schulen auf Landeseben beraten. Dies ist wichtig in unmittelbarem Zusammenhang mit der Struckturerweiterung.
Die Förderung der NEUEN MUSIK ist speziell und muss weiterhin und umfangreich stattfinden. Für einen verbesserten Ablauf der seit Sommer 2015 stattfindenden Kompositionskurse (nmz 06/16, S. 44) wurde vorgeschlagen, sich auf das Kalenderjahr zu beziehen. So können zu Schuljahresbeginn Gespräche mit Eltern und interessierten Schülern zur umfangreicheren Nutzung der Kurse beitragen.
Hauptdiskussion war auch in diesem Jahr eine mögliche Struckturerweiterung, um unseren Berufs-stand zu festigen und der prekären Lage mancher Mitglieder entgegenzuwirken zu können. Existen-zielle Ängste und die Frustation überschwierige Bedingungen müssen zur Kenntnis genommen wer-den. Die Hintergründe, die zu dieser Situation geführt haben, sind ausgesprochen komplex. Die An-erkennung unseres Berufsstandes ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches einer Lösung nahegebracht werden soll. Das geht es nur in enger Zusammenarbeit mit jedem einzelnen (betroffe-nen) Mitglied (siehe nmz 09/16, S. 48, DTKV Berlin „Ein Appell für berufsständisches Engage-ment). Die jetzige Situation, z. B. um zusätzliche Fördergelder für große Schulprojekte zu erhalten, ist schlecht, wurde festgestellt. Dabei kann die gUG hilfreich sein.
Die Gründung einer „gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ (gUG (haf-tungsbeschränkt)) mit geringem Eigenkapital ist möglich geworden. Dieses in Deutschland entwi-ckelt Modell bietet auch kleineren Vereine die Möglichkeit, sich aktuell der modernen Zeit anzu-schließen (siehe http://www.firma.de/magazin/ratgeber/).
Durch die Gründung einer gUG (und damit der Schaffung einer juristische Person) kann die Lage nicht schlechter, sondern nur verbessert werden. „Damit sollen keine falschen Hoffnungen geweckt werden! Voraussetzung dazu ist, dass das Ministerium letztendlich die gUG als Einrichtung unseres Mitgliedsverbandes akzeptiert (so steht es in den Rahmenrichtlinien), was aber noch nicht feststeht. Nur dann kann diese Gründung als hilfreich eingeschätzt werden“, so Friederike Leithner und er-gänzet: „Normale Förderungen durch Landschaften oder das Ministerium sind an keine Struktur gebunden.“
Nach emotionsgeladenen, aber sehr diplomatischen Disskussionen, wurde vorgeschlagen, die jahre-langen Abwägungen zu einer Entscheidung zu bringen. Die Abstimmung, eine Gründung einer gUG (haftungsbeschränkt) vorzubereiten, hatte folgendes Ergebnis: 59,2 % stimmten dafür, 14.8 % dage-gen, 26 % enthielten sich. Somit ist der erweiterte Landes-Vorstand beauftragt, alles notwendige dazu kurzfristig zu prüfen und einzuleiten. Bereits im Oktober wird es dazu eine Sondersitzung ge-ben.
Die Berichte aus den Bezirksgruppen (hier drei Beispiele) sind interessant: In Göttingen wurden Maßnahmen angeschoben, um eine musikalische Ausbildung von Flüchtlingskinder abzusichen. In Oldenburg werden monatlich erstaunliche zwei Veranstaltungen durchgeführt. Im Bezirk Osnab-rück/Emsland/Grafschaft Bentheim werden viele Aktivitäten trotz großflächigem Gebiet verwirk-licht.
◾ Gunter Sokolowsky (gs)

Komponistinnen in Geschichte und Gegenwart und ihr musikalischer Nachlass

Braunschweig. Als Seminar für Klavierpädagogen, Studenten und Schüler findet am Samstag, 19.11. 16, zwischen 10 Uhr und18 Uhr, das Klavierpodiumin der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg statt. Als Thema steht diesmal „Die W-Seite. Weibliche Beiträge zur Musik“.
Frau Dr. Eva Weissweiler (Köln), berichtet über ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrem For-schungsgebiet „Kultur und Wirkungsgeschichte von Komponistinnen aus 500 Jahren“ sowie über Anfeindungen, Ermutigungen und Erfolge.
Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka (M.A., München) arbeitet für das weltweit bedeutends-te internationale Komponistinnen-Archiv „Frau und Musik“ in Frankfurt.
Elisabeth Brendel, M.A. (Frankfurt/Main) arbeitet im gleichen Archiv mit den Schwerpunkten Öf-fentlichkeitsarbeit, Archivnutzung und Veranstaltungsorganisation.
Isolde WeiermüllerIsolde -Backes (Körborn, Nähe Kaiserslautern) mit dem Sitz ihres Certosa Verla-ges. Es wurden unzählige Werke von Komponistinnen herausgegeben und kommentiert. Im Seminar werden die Notensammlung, sowie Ziele und Erfahrungen des weltweit vernetzten Verlages vorge-stellt.
Claudia Meinardus (Westhofen, Nähe Worms) ist Pianistin mit dem Schwerpunkt Komponistin-nenmusik sowie Dozentin in Mainz. In ihrem Recital wird sie u.a. Kompositionen von Cecile Cha-minade, Josephine Lang, Johanna Senfter, Anna Teichmüller und Laura Netzel vorstellen.
Anmeldeschluss ist am 12.11.16. Weitere Informationen im Flyer (Internetseite) oder in der
DTKV-Geschäftsstelle.
◾ Gunter Sokolowsky (gs)

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