Neue Musikzeitung
Ausgabe März 2011

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Zeitgenössische Musik zugänglich machen

Komponisten in regem Erfahrungsaustausch

Um die Kompositionen der Gegenwart auch zugänglich und bekannt zu machen und der Öffentlichkeit vorzustellen, ist die Verbreitung der entstandenen Werke als Notenhefte und Aufführungsmaterialien unumgänglich. Die dazu notwendigen Aufla-gen dienen, begonnen bei den Schülern bis hin zu Künstlern dazu, die Werke einstudieren zu können.
Ein neuer Verlag dazu wurde bereits 2004 in Berlin gegründet: der Inventio-Musikverlag unter Leitung von Michael Klinkebiel (www.inventio-musikverlag.de). Der garantiert nicht nur eine adäquate Notation der Musik sondern vor allem hohe Qualitäts-standards nach den modernsten Erkenntnissen digitaler Drucktechnik. Wert wird gelegt auf ein eigenes Vorwort der Autorinnen und Autoren zu ihrem Werk. Sie werden gründlich in die gesamte Gestaltung der Ausgaben mit einbezogen.
Unser Oldenburger Komponist und Musikpädagoge Christoph Keller hatte zu Michael Klinkebiel schon Jahre vorher besten Kontakt und unterstützte die Neugründung des Verlages wesentlich. Als Starthefte des Verlages wurde Christoph Kellers Reihe „Mosaik“ für Klavier vierhändig veröffentlicht. Dazu sagte er: „Das war zum Widerspiegeln der Verlagsidee eine wichtige Entscheidung.“ Damit wird ein weiter Bogen von der musikalischen Grundausbildung bis hin zur Konzertidee gespannt.
Christoph Keller weiter: „Die Musik von lebenden Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart hat besondere Reize. Die Autoren, welche im Inventio-Musikverlag veröffentlichen, stehen im regen Austausch. Das ist für die inhaltliche Arbeit ausge-sprochen wirksam.“
Auch der uns gut bekannte Rudolf Suthoff-Gross, der im vergangenen Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, hat Werke im Inven-tio-Verlag veröffentlicht.
Der Komponist Tonnie de Graaf (1926-1996) ist einziger aufgelegter und bereits verstorbener Gegenwartskomponist im Verlag. Geboren in Holland, fand er seine Heimat in Stadtoldendorf im Weserbergland. Er hatte rund 50 Werke, fast alle für "sein" Instrument Klavier verfasst. Diesem klingenden Nachlass des nach wie vor kaum beachteten de Graaf hat sich die Bremer Pia-nistin Rebecca Bastemeyer (DTKV Bremen) angenommen, die nicht müde wird, seine Musik endlich aufzuführen. (Bericht im Mai 2007 in der nmz über ein Konzert in Oldenburg). So sind im Inventio-Musikverlag einige Sonaten bereits erschienen, weitere werden in Kürze folgen.
Im Gespräch mit Christoph Keller berichtete er mir folgendes: Auf der EPTA-Tagung 2010 in Schwerin lernte er die aus den USA stammende Pianistin Dr. Carleen Graff kennen. Sie war nach Deutschland gekommen, um klangexperimentelle Musik für einen Fortbildungstag im US-Bundestaat New Hampshire (in der Region Neuengland) zu finden und war von Kellers klangex-perimentellen Miniaturen "Kaleidoskop" und anderen Notenheften vom Inventio-Musikverlag begeistert. Die Fortbildung findet am 12.März im Rahmen des "Contemporary Piano Festival" an der Plymouth State University statt.
Der Vorteil der Inventio-Musikverlag-Veröffentlichungen liegt auf der Hand: die enthaltenen Texte (Vorwort, Spielanweisun-gen etc.) werden immer zweisprachig abgedruckt: deutsch und englisch. So sind weltweite Anwendungen möglich.
◾ Gunter Sokolowsky (gs)


Träume, Märchen und Silhouetten

Zwei neue Klavierhefte von Violeta Dinescu

Anlässlich des Klavierwettbewerbs 2009 beim Piano - Podium Karlsruhe hat die rumänische Komponistin Violeta Dinescu insgesamt 50 Klavierstücke für angehende Klavierspieler geschrieben. “Ich habe versucht, einerseits eine Palette von Schwierigkeitsgraden vom sehr einfachen bis zum komplexen Klaviersatz, anderseits einen Klangfantasieraum zu erfinden,
in dem man mit eigener Inspiration und Kreativität mitwirken kann.” Klavierheft I Märchen
enthält 39 Stücke, die sich an Kinder richten und schon in den ersten Unterrichtsjahren gespielt werden können. Die Titel sind witzig und originell, das Maikäferkel, der Kamelefant oder
die Ameidechse, und regen die kindliche Fantasie an. Die kurzen Kompositionen, manche in modalen Tonarten oder in Bitonalität, sind für Kinderhände gut zu spielen und gehen selten über eine Zweistimmigkeit hinaus. Schöne charakteristische Zeichnungen der Künstlerin Rima Chahine, in denen immer ein Motiv des jeweiligen Stückes eingearbeitet ist, ergänzen die Ausgabe.
Heft II Flugbilder und Silhouetten der Vögel im Duett richtet sich an fortgeschrittene Spieler und Studenten. Insgesamt 10 Vögel werden auf musikalische Weise wundervoll charakterisiert (wer denkt da nicht z.B. an O.Messiaen). Die zum Teil graphische Notation regt die Kreativität der Spieler an und ermutigt zum freien Spiel mit Improvisationselementen. Manches lässt an G. Kurtag denken, das Stück Zilpzalp & Kleiber könnte in seinem Bewegungsdrang und Melodieduktus eine Homage an D. Schostakowitsch sein. Triller, Tremoli und freie Bewegungsgesten, z.T. auch polyrhythmisch,lassen an manches Konzertstück der Komponistin, wie z. B. die Echoes, denken. Die letzte Komposition Das Unsichtbare drückt, exemplarisch für alles andere, deutlich den Willen der Komponistin aus “eine Tür zu öffnen zu einem imaginären Garten, in dem die Spieler weiter finden können, was sie sich wünschen und erträumen.” Eine großartige Ergänzung für den Klavierunterricht, die sensibilisiert und anregt und Wege zu einem zeitgenössischen Klavierspiel ebnet.
Unter dem Titel Preisträger(innen) spielen Wettbewerbskompositionen hat das Piano-Podium Karlsruhe eine CD veröffentlicht, auf welcher Kinder, Jugendliche und Studenten 41 der Stücke eingespielt haben. Sie ist zu bekommen bei : www.podium-wendel.de .Die Notenhefte sind zu beziehen bei der Komponistin: violeta.dinescu@uni-oldenburg.de.
◾ Christoph Keller (ler)

Unsere Musik bestimmt unser Leben!

Zum Tag der Musik ein Konzert in der Bezirksgruppe Göttingen

Damit in Deutschland die beispiellose kulturelle Vielfalt der musikalischen Profis und Laien mehr öffentliche und politische Wahrnehmung erfahren kann, haben der Deutsche Musikrat und der Verein „Tag der Musik e.V.“ im Jahre 2009 den Tag der Musik ins Leben gerufen.
In ganz Deutschland werden nun jährlich an feststehenden Tagen Veranstaltungen ganz der Musik gewidmet. Unter dem Motto "Ohne Musik keine Bildung" findet der Tag der Musik 2011 vom 17. bis 19. Juni statt und bildet den Abschluss einer gleich-namigen Kampagne. Auf der Internetseite (www.tag-der-musik.de) ist auch zu lesen, das jeder Tag in unserem Land ein Tag der Musik sein möge. Ein schönes und großes Ziel.
Durch den Einsatz der musizierenden Menschen kann die Vision von mehr Öffentlichkeit in Angriff genommen werden. Die instrumentale und musikalische Ausbildung im DTKV bildet dabei einen wesentlichen Pfeiler. Wir unterweisen fachgerecht nicht nur Kinder und Jugendliche, Studierende und Erwachsene, sondern auch mit Senioren.
Dazu tragen wir auch mit der Berichterstattung in der nmz über Veranstaltungen, Konzerte, Seminare und Weiterbildungen unserer Mitglieder im Berufsverband umfassend bei.
Zum Tag der Musik am 19.06.2011 findet ab 11 Uhr Aula vom Theodor-Heuss-Gymnasium, Grotefendstr. 1, ein Schülerkon-zert statt. Für die Mitwirkung werden verschiedene Beiträge vorbereitet. So unter anderem Ensemble-Musik, gegebenenfalls mit verschiedenen Instrumenten und Gesang. Natürlich werden weitere Vorschläge für Konzertbeiträge auch gern berücksichtigt. Hier sollen nun auch die erwachsenen Schüler die Möglichkeit erhalten, ihre musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweiß zu stellen. Aber nur, wenn sie das wirklich möchten!
◾ Gunter Sokolowsky (gs)

Wir begrüßen als neue Mitglieder:

Ina Göhring-Hattendorf, Wunstorf, Bezirk Hannover/Celle
Ralph Guttmann, Altenberge, Bezirk Osnabrück-Emsland
Gritt Raabe, Nörten-Hardenberg, Bezirk Göttingen
Nikolas Sahler, Oldenburg, Bezirk Nord-West
Marc Pierre Thodt, Hannover, Bezirk Hannover/Celle
Christine Hintz-Kosfelder, Braunschweig, Bezirk Braunschweig
Katrin Remmert, Osnabrück, Bezirk Osnabrück-Emsland
Detlef Wehking, Bad Zwischenahn, Bezirk Nord-West (gs)






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