Neue Musikzeitung
Ausgabe Dezember 2024

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Hauptversammlung entscheidet über nähere Zukunft

Bundesverband muss sich für kleine Landesverbände wesentlich stärker machen

Hannover. Anfang November fand die Fortsetzung der Hauptversammlung des DTKV Niedersachsen online statt. Hauptbestandteil war, eine Diskussion zu führen und zu entscheiden, ob ein möglicher Austritt des Landesverbandes (LV) Niedersachsen aus dem DTKV Bundesverband (BV) empfehlenswert ist.

Die Debatte spiegelte eine Spannungsbalance zwischen finanziellen Zwängen und der Notwendigkeit von Solidarität und Vernetzung wider.

Die Argumente gegen einen Austritt betonten die Wichtigkeit des Zusammenhalts und gemeinschaftlichen Handelns, besonders in schwierigen Zeiten. Ein Verlassen des BV könnte langfristig zu einer Schwächung der Interessenvertretung und politischen Einflussnahme führen, da der BV als Lobby für Musiker und Musikpädagogen auf nationaler Ebene agiert. Zudem bieten die Beiträge des BV auch Unterstützung bei Kosteneinsparungen, die dem LV zugutekommen könnten. Weiter wird argumentiert, dass der Rückgriff auf die Bekanntheit und das DTKV-Logo verloren ginge, was den Wiedererkennungswert und die Glaubwürdigkeit des LV beeinträchtigen könnte. Statt eines Austritts sei es sinnvoll, sich aktiv in den Bundesverband einzubringen und von innen heraus Veränderungen zu fordern. Manche Mitglieder befürworten, finanziellen Herausforderungen durch Projekterträge und die Gewinnung neuer Mitglieder zu lösen, anstatt die wertvoll Vernetzung aufzugeben.

Argumente für den Austritt fokussieren sich stark auf die finanzielle Belastung, die durch die Beiträge an den BV entstanden sind. Die Gebühren sind deutlich gewachsen und werden weiter steigen, belasten den Haushalt des LV erheblich. Gleichzeitig steigen die allgemeinen Betriebskosten aufgrund von Inflation und der Notwendigkeit, Gehälter, Mietkosten und andere laufende Ausgaben abzudecken. Der LV hat seine Mitgliedsbeiträge erhöhen müssen, um einen finanziellen Kollaps zu vermeiden, was aber lediglich zu einem Nothaushalt führt. Viele kulturelle/künstlerische Projekte des Verbands müssen nun gekürzt oder gestrichen werden, was die Attraktivität des Vereinslebens weiter schmälert.

Die Austritts-Fürsprecher zweifeln am politischen Einfluss des BV. Sie argumentieren, dass der DTKV nur einer von vielen kleineren Verbänden im Deutschen Musikrat ist, dessen politische Reichweite durch größere Organisationen, wie die GEMA oder Ver.di, überschattet wird. Das begrenzte Stimmengewicht des LV Niedersachsen im DTKV-BV führe dazu, dass die Interessen der Mitglieder nicht adäquat vertreten werden. Sie vertreten auch die Meinung, dass das Geld des LV besser für konkrete Projekte und Leistungen vor Ort eingesetzt werden könnte. Außerdem sind bereits die LV Sachsen und Berlin aus dem BV ausgetreten. Das stützt die Überlegung , dass ein Austritt eine bewährte Maßnahme darstellen könnte.

Anschließend an die Debatte wurde geheim online abgestimmt. So wurde mit dem Ergebnis von 26 Stimmen gegen und 9 Stimmen für einen Austritt entschieden, dass der LV Niedersachsen Teil des BV bleibt.

◾ (hjf)




Ausflug zu den „Wurzeln“ europäischer Kultur

Praktische Einheiten mit theoretisch-historischen Informationen

Es ging um barocke Tänze, wie sie am Hofe Ludwig des XIV gepflegt wurden. Unsere Dozentin Carla Linné liess die praktischen Einheiten gekonnt mit theoretisch - historischen Informationen abwechseln.

Um ein wirklich tiefes und nützliches Verständnis zu erlangen, reduzierte sie den Lehrstoff auf den einen Tanz, das Menuett. Wir lernten u.a., dass es damals am Hofe üblich war, die Kinder von klein auf drei Dinge zu lehren: das Fechten, das Reiten und das Tanzen. Alles wurde damals als lebensnotwendig erachtet, wenn man im Leben bestehen wollte. Wir sahen (und fühlten), dass ein Menuett grossteils auf der Fußspitze getanzt wurde und auch, dass aus den damaligen Tänzen u.a. die Pariser Ballettschule und auch der Bühnentanz (in Opern) entstanden sind.

Am Ende dieses Tages wollten dann alle Teilnehmer, trotz mentaler (komplexe Choreographien wollten umgesetzt werden) und ungewohnter physischer Belastung, gar nicht mehr aufhören zu tanzen.

Es war eine Gemeinsamkeit entstanden, gegeben durch Rhythmus und Wachheit füreinander, was grosse Freude allseits bereitete.

Die Teilnehmenden waren zwölf erfahrene Instrumentalisten, Musikpädagogen und Musikliebhaber aus ganz Niedersachsen und die Dozentin, Carla Linné, eine einzigartige Persönlichkeit (Violinistin und professionelle Tänzerin in einer Person).

Last not least - möchte ich Gudula Senftleben für die grossartige Vorbereitung und gelungene Veranstaltung herzlich danken.

◾ Brangäne Breymann-Aoyama

Plié, relevé und immer schön lächeln, mit Tanzdozentin Carla Linné (2.v.l.) | Foto: Ulrich Roscher/td>



Zum Ende einer Ära

Redakteur Gunter Sokolowsky geht nach 23 Jahren in den Ruhestand

Niedersachen/Göttingen. Mit dieser Ausgabe beendet Herr Sokolowsky seine Redakteurstätigkeit auf eigenen Wunsch.

Ganz kurzfristig begann seine journalistische und koordinative Arbeit, damals noch ohne EMail, zur Märzausgabe 2002.

Mit abwechselnd fünf Spalten (ganze Seite), drei und zwei Spalten, mit den Landesverbänden (LV) Berlin und NRW, war es oft eine Meisteraufgabe, den Platz aussagekräftig zu füllen. Dank vieler interessierter und fleißiger Autoren war das aber immer sehr gut zu meistern.

Im Sept. 2011 fand nach langen vorherigen Absprachen im Kloster Banz (bei Bad Staffelstein) ein Seminar zur Erarbeitung eines DTKV-Buches, wie es bis heute erschienen ist, statt. Die damit einhergehende Umstruckturierung in je 1/2 Seite mit dem LV Berlin wurde ab Febr. 2012 wirksam. Später wurden die Fotos der Ausgaben auch farbig! Seit dem Jahr 2002 sind also in 229 Ausgaben mit etwa 1000 Beiträgen erschienen.

Ein aufrichtiger Dank des Redakteurs Gunter Sokolowsky gilt allen Landesvorsitzenden und allen Text- und Fotoautoren dieser Jahre. Durch regelmäßige, zuverlässige Berichterstattungen und pünktliche Lieferungen der Beiträge wurde das musikalische Lehren, Leben, Konzertieren und Weiterentwickeln in Niedersachsen anschaulich dokomentiert und seit 2012 auch auf der DTKV-Homepage veröffentlicht.

Der wirtschaftliche Struckturwandel (nach der Corona-Pandemie, dem russischen Überfall von Russland auf die Ukraine und der damit entstandenen Energiekriese, den Maßnahmen zum Klimawandel und nicht zuletzt der Inflation) zwingt erneut zu einer Umstruckturierung. Außerdem geht die nmz mit der Zeit und wird die Trennung zwischen Print und Online ab 2025 aufheben.

Zur Verabschiedung während der Mitgliederversammlung des LV im September 2024 konnte Herr Sokolowsky (infolge einer Coronaerkrankung) nur online teilnehmen. Somit verabschiedert er sich heute und hier mit einem herzlichen Danke!

Foto: Birgit Sokolowsky/td>




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