Neue Musikzeitung
Ausgabe Juli 2024

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Komponistenkonzerte in Lüneburg und die Zahl 50!

Rückblick und Ausblick zur Vorstellung Neuer Musik

Lüneburg. Im Oktober letzten Jahres gab es wieder Komponistenkonzerte des DTKV Niedersachsen in Zusammenarbeit des Fortbildungszentrum für Neue Musik im Rahmen des Festivals für neue Musik.

„Some Space“ war der Titel des Konzertes der Gebrüder Gutfleisch (Gitarre und Schlagwerk) in der Musikschule der Hansestadt Lüneburg. Beide Musiker besuchten schon als junge Schüler Konzerte des Festivals (vom Schlagzeuglehrer mal mitgenommen) und sammelten positive Erfahrungen. Heute sind sie beide studierte Musiker und füllen selbst Konzerthäuser mit ihren eigenen Kompositionen und Arrangements. Für die Zuhörer standen neben Improvisationen, Kompositionen von Paul Lansky (*1944) - Partita, Suite for Guitar and Percussion, Matthias Kaul (1949 - 2020) - Some Space und John Cage music for prepared piano (arrangiert für Schlagwerk/Gitarre von Brüdern Gutfleisch) auf dem Programm.

Ein ungewöhnliches Ensemble, ungewohnte Spielweisen und garantiert ein besonderes Hör und Seherlebnis: Haben Sie schon die elektrische Zahnbürste musizieren sehen? Faszinierend was man sich einfallen lässt, um das Klangspektrum mit einigen Hilfsmitteln live und manuell auf der Bühne zu erweitern und erlebbar zu machen. Ein fabelhaftes Konzert.

Der Titel für das nächste Konzert war schon sehr passend gewählt: Suprise! Aufgrund der starken und kurzfristigen Welle der Krankheitsmeldungen drohte das Konzert ganz abgesagt zu werden. Drei Ladies (Wiebke Schröder im Duo mit Sophia Gest am Cello und Julia Habiger Prause, Klavier Solo, bestritten letztendlich mit Kompositionen von Wiebke Schröder,(Overthinking aus dem Jahr 2023, Fibonacci und Multiverse aus dem Jahr 2020) den ersten Teil des Konzertes.

Julia Habiger rezitierte und interpretierte noch mal die „Vier Intermezzi nach Gedichten von G. Breidenstein: Adria - An einen Schmetterling; Das alte Haus und der Tod – Sternstunde“ von Peter Florian (OS). Ronald Poelmanns  Komposition „Wunder Natur“ (2023) wurde von dem Bild „Swamp at Summer“ von Sylvia Seelmann inspiriert, welches zum Einstimmung auf der Leinwand zu sehen war.

Eine Uraufführung und vieles andere mehr musste leider ausfallen.

Bildvertonung von Ronald Poelmann "Der Sumpf im Sommer", am Klavier Julia Habiger Prause vor einem Bild von Sylvia Seelmann aus der Ausstellung "Wunder Natur" in Berlin (Foto: Klaus-Dieter Meier-Kybranz)

Aber! Das Festival der Neuen Musik Lüneburg feiert in der Woche vom 7. bis 13 Oktober 2024 sein 50 jähriges Jubiläum.

Der unermüdliche Leiter Prof. Helmut W. Erdmann plant voller Vorfreude eine hochkarätige Woche mit Konzerten der Neuen Musik. Einige Termine und Ensembles stehen schon fest. Für Donnerstag, 10.10., ist das Osnabrücker Jazzquartette „Flow and Order“ gebucht. Für Freitag, 11.10., sind wieder DTKV Komponisten aus Niedersachsen aufgerufen, passend zum Anlass, ihre Uraufführungen spielen zu lassen.

Mit der Organisation des Programms für den 11. Oktober wurde Julia Habiger Prause beauftragt. Bitte senden Sie Anfragen und Kompositionen an juliahabiger@aol.com. Bis Juli sollten die Interpreten für die Uraufführungen gefunden worden sein. Das Handeln im Tempo Vivace könnte sich lohnen, denn sowohl die finanzielle Mittel als auch die Dauer des Konzertes sind begrenzt.

◾ (jhap)

Wiebke Schröder mit ihrer Cellistin Sophia Grest (Duo Symarell) und Pianistin Julia Habiger Prause (Foto: Klaus-Dieter Meier-Kybranz)



Freestyle - ohne Vorgaben und visionär - „Themen.Los!“ die 79. Sommerlichen Musiktage Hitzacker 2024

Ensembles leben ihre Kreationen mit charakterstarken Programmen aus - nur für das Festival zusammengestellt

Hitzacker. „Gespannt sehne ich den aufregenden neun Tagen in Hitzacker entgegen und wünsche uns allen abenteuerlustige und hochwertige, einzigartige musikalische Ereignisse“, äußert sich Intendant Prof. Oliver Wille.

Das älteste und innovativste Kammermusikfestival Deutschlands wird in diesem Jahr vom 27. Juli bis 4. August 2024 unter dem Motto „Themen.Los!“ veranstaltet.

Mit Programmen, die ihnen selbst besonders wichtig sind, ihre eigenen Ideen anzubieten, noch ausdrücklicher als sonst ihre Kreativität auszuleben, dazu sind die Künstlerinnen und Künstler in Hitzacker aufgefordert! Dazu eingeladen sind Kammermusikgrößen und insgesamt acht junge Nachwuchsquartette.„Themen.Los!“ ist das Motto: freestyle, ohne Vorgaben und visionär.

Altes und Neues trifft in diesem Festivalprogramm aufeinander. Zeitgenössisches zieht sich wie ein roter Faden seit jeher durch das Festival und so auch durch das diesjährige Programm.

In diesem Jahr ist die Zahl Vier auffällig: Streichquartette stehen im Fokus, vier Hände spielen gemeinsam am Klavier oder ein Trio erweitert sich zum Quartett oder sogar zum Quintett. Das Sitkovetsky Trio spielt mit der Klarinettistin Sharon Kam, die in einem zweiten Konzert auch mit dem Jerusalem Quartet auftritt und Werke von Hindemith, Mendelssohn und Paul Ben Haim aufführt. Beide Ensembles sind erstmals in Hitzacker zu Gast.

Das Leonkoro Quartet, das Cosmos Quartet, das Chaos Quartet, das Quartet Gerhard, das Malion Quartett, das Barbican Quartet, das Quartetto Indaco und das AST Quartet, sind Nachwuchsquartette, die gerade international von sich reden machen und renommierte Wettbewerbspreise eingeheimst haben.

Hobbymusikerinnen und -musiker können beim Festival bei teilnehmenden Künstler*innen Unterricht nehmen. In der Regel finden die Kurse von montags bis freitags statt. Je nach Nachfrage können Anzahl und Zeitpunkt der 60 minütigen Unterrichtseinheiten, sowie das zu erarbeitende Musikstück, frei gewählt werden.

Ungewohnte Einblicke in das Festivalprogramm werden in der Hörer-Akademie eröffnet, Komponisten in Werkstattkonzerten vorgestellt oder auch Werke genauer unter die Lupe genommen. Künstler und Publikum treffen dabei ganz zwanglos aufeinander.

Unter Alexander Lukens Leitung und tenoraler Verstärkung wird es für besonders ambitionierte Sängerinnen und Sänger ein Vokalensemble geben, das anspruchsvolle A-cappella-Literatur erarbeitet.

Am 31.7.24, treffen Sich die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde der Sommerlichen Musiktage Hitzacker e.V. zur Mitgliederversammlung im Festsaal des Hotel-Restaurants Waldfrieden Hitzacker. Vielleicht habe auch Sie Interesse, dem Verein beizutreten? Dann erkundigen Sie sich rechtzeitig über die Modalitäten.

Am Abend des 01.08.24 wird im VERDO Foyer in der Reihe „Blitzlicht“ angeboten: „Quartett: 50 Shades of AST“, ein interaktives Projekt des AST Quartetts mit Sungmoon Kim, Minju Park (beide Violine), Jinju Yang (Viola) und Eunju Cheung (Violoncello). Die vier Koreanerinnen  studieren zurzeit in Hannover und sind schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. “50 Shades of AST“ ist ein multimediales Projekt, bei dem sie auf unkonventionelle Weise sich ihrem Quartettspiel nähern. “Attacca” werden Ausschnitte aus Quartettwerken, Instagram Reels, Behind-the-screen Momente lustvoll und kreativ aneinandergereiht, jede Sequenz ist höchstens 50 Sekunden lang und wird durch ein Signal unterbrochen und in den nächsten Abschnitt geführt. Die Aufführung erscheint wie eine begehbare Installation, in die man ein- und aussteigen kann.

Zu den bewährten Veranstaltungsorten wie dem VERDO Konzertsaal, dem VERDO Gartenareal, kommt neu hinzu das VERDO Foyer, am 02.08.24 ein Essen „mediterranes Buffet“ im VERDO Restaurant und die Kunsthalle Oktogon.

Zwischendurch am 02.08. im VERDO Gartenareal „Blitzlicht“: 4 Hände – mit Danae und Kiveli Dörken im Gespräch sowie Livemusik von jungen Talenten/Mitgliedern des Vereins “Zukunftsmusik Wendland e.V.”.

Am Samstag dann findet ein Sonnenaufgangskonzert am Ufer der Elbe statt. Catherina Lendle und Oliver Wille (beide Violine) spielen Luigi Nono (1924–1990): "Hay que caminar" Soñando für 2 Violinen.

◾ Gunter Sokolowsky (gs)

Karten und detaillierte Informationen zu Programm, Künstlern und Festival erhalten Sie wieder unter Tel. +49 5862 941 430, unter www.musiktage-hitzacker.de und www.reservix.de. Anfragen richten Sie bitte an info@musiktage-hitzacker.de




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