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Foto: Die Instrumentalistinnen Djamila Köhli (Klarinette), Friederike Leithner (Klavier) und Larissa Becker (Violoncello) Foto: Claudia Bigos |
Beim Wochenend-Schnupperseminar „Alexandertechnik“, das von Gudula Senftleben und Jörn Rolapp von der Bezirksgruppe Cuxhaven/Stade perfekt geplant wurde, waren sich alle 18 Teilnehmenden einig: mit der gesteigerten Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper und seinen Funktionen, mit dem besonderen Focus auf die Wirbelsäule und ihre Bewegungen, mit der Wahrnehmung einzelner Bewegungsabläufe beim Aufstehen, Hinsetzen, Gehen oder Liegen ist nicht nur der eigene Körper „gewachsen“ – es hat sich auch ein geistiger Raum gebildet für die Bereitschaft einer solchen Achtsamkeit sich selbst und auch seinem Instrument gegenüber.
Wenn falsche Gewohnheiten erkannt und erlebt werden, kann man anders reagieren und den Körper in seine genuine Offenheit und Durchlässigkeit zurückführen. Körperschmerzen gehen zurück, und das Üben macht wieder Spaß – wunderbarer Nebeneffekt ist ein viel schönerer Klang –die Töne aus den mitgebrachten Instrumenten Geige, Gitarre, Trompete und Klavier – auch als Stimme aus dem Körper – werden mit Leichtigkeit aus der genuinen Körperspannung heraus erzeugt. Faszinierend, was nach so kurzer intensiver Arbeit sicht- und hörbar wird.
Das alles und viel mehr machte das Seminar unter der fachkundigen, gelassenen und zugewandten Leitung der beiden Alexandertechnik-Lehrerinnen Marion Steinmann und Susan Frehner aus Hamburg zu einer ersten spannenden Erfahrung, die es nun individuell zu intensivieren gilt. Übrigens sind die anerkannten Erfolge der Alexandertechnik nicht nur für Musi-zierende eine bahnbrechende, fast zwingende Körpererfahrung – auch die Berichterstatterin sitzt jetzt ganz anders an der Computer-Tastatur...
Jutta de Vries (jdv)
Wettmar. Nun bereits zum achten Mal veranstaltete Anfang Juli der Freundeskreis Burgwedeler Gartenkonzerte e.V. diese zwei kunstvollen Tage. Als Gastgeberin in ihrem eigenen Garten agierte Annette Langehein, Bratschistin und DTKV-Mitglied, und mit ihrem Gatten Kurt Kaschke. Auf dem Einladungsflyer fanden wir den erwähnenswerten Hinweis: „Genießen Sie Musik im Konzertsaal der Natur. Bringen Sie sich ein Picknick mit…“. Damit entstand wieder gewollt eine ganz besondere und andere Atmosphäre als im Konzertsaal.
Die „Serenade im Garten“ am Samstagabend wurde gestaltet von den Künstlerinnen Sabine Kaufmann (Flöte), Sylvia Bleimund (Gesang) und Andrea Wittig-Wesche (Harfe). Zu Gehör kamen zum Beispiel: eine Beethoven-Romanze, Alphonse Hasselmanns „Chanson de mai“, „Fantasie“ von Jasques Ibert und „Chanson dans la nuit“ von Carlos Salzedo.
Der Sonntag bot ein sehr breit gefächertes Kunstangebot. Den ganzen Tag über zeigten die Kunstmalerin Tatjana Kulakovskaja aus Honnover und der Keramik-Künstler Mark Turevski aus der Ukraine ihre Werke.
Beim mittäglichen Gartenkonzert erklangen nicht nur Werke von Bach, Schumann und Purcell, auch Fauré, Glazunov und Catalini wurden interpretiert.
Die Künstler Sabine Kaufmann (Flöte), Annette Langehein (Viola) sowie Klaus Wunderer (Violoncello). Christina Worthmann (Klavier) und Sylvia Bleimund (Gesang)präsentierten das Programm. Dazwischen lasen die Schauspielerin Gabriele Hiepko und Schauspieler und Theatermacher Bernd Surholt Auszüge aus Liebesbriefen: von Henriette Vogel an Heinrich Kleist, von Angelika Kaufmann an Goethe, aus dem Briefwechsel von Robert Schumann an Clara Wieck.
Die Lokalpresse beschrieb die Atmosphäre so: „…begleitet von Hühnergegackere, dem sogar das energische Krähen des Hahns keinen Einhalt gebieten“ konnte.
Gunter Sokolowsky (gs)
Musik als Entwicklung auf vielen Ebenen – so ließe sich Christoph J. Kellers neue Suite für Streichorchester (2011) charakterisieren. Schon der Titel weist darauf hin: „Evoluzione“.
Die vom kultivierten, wohlklingenden Ostfriesischen Kammerorchester (Leitung: Christoph Otto Beyer) im Alten Gymnasium Oldenburg uraufgeführte Suite besteht aus fünf Sätzen, die jeweils durch Veränderungen leitender Elemente gekennzeichnet sind. Beispielhaft seien die modifizierenden Abwärts-Skalen im Eingangssatz oder die charakteristischen Verwandlungen der Solovioline (glänzend gespielt von Mechthild Karkow) im dritten Satz genannt, ebenso wie das gezielte Aufbrechen des musikalischen Flusses im vierten Satz sowie die unentwegt variierende Rhythmik im Finale.
Doch auch über Satzgrenzen hinweg entwickelt Keller hin zu einem organischen Ganzen, etwa durch mehrmalige Verwendung von Choralzitaten („Aus tiefer Not“). Dabei entsteht die für Keller typische, zugängliche Klangwelt. Er selbst assoziiert sein Werk als den „Werdegang und die Lebensstationen eines Menschen“. Dass Streichinstrumente mit ihren zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten und Farbvarianten dem Modulationsreichtum des Vokalen nahe kommen, passt zu jener Aussage des Oldenburger Komponisten, der in diesem Sinne ein sehr menschliches, hörenswertes Werk geschaffen hat.
Den Rahmen bildeten zwei Werke der Wiener Klassik: Das Ostfriesische Kammerorchester ließ auch in Haydns Sinfonie Nr. 64 A-Dur „Tempora mutantur“ Spielkultur und geschicktes Phrasieren hören. In Mozarts Sinfonia concertante Es-Dur KV 320 spielten Geigerin Mechthild Karkow und Bratschistin Petra Wolff als Solistenpaar von hoher Güte. Beide gestalteten gemeinsam und intensiv, beide trafen die Mozartische Leichtigkeit punktgenau. Auch dafür gab es am Schluss großen Applaus.
Volker Timmermann (tiv)
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Braunschweiger Klavierseminar 2024 Samstag, 23.11.2024 von 10-18 Uhr
Neu: Ein Video vom Neue-Musik-Netzwerk KLANGPOL Oldenburg / Bremen hier: |
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