Neue Musikzeitung
Ausgabe September 2014

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Wahre Sternstunden zeitgenössischer Interpretationen

Bereichernder Austausch von niedersächsischen Komponisten

Lüneburg. Alle zwei Jahre lädt der Deutsche Tonkünstlerverband (DTKV) und der Deutsche Komponistenverband, LV Norddeutschland zum bereichernden Austausch ein. Im Rahmen der 36. Internationalen Studienwoche für zeitgenössische Musik, eröffneten am 30. Mai Frau Leithner und Prof. Erdmann die Veranstaltung, in der unter anderem Kompositionen von Rudolf Suthoff-Gross, Peter Florian und Brigitte Schäfer erklangen. Beeindruckende Werke Christoph Kellers rahmten das Programm ein. Das Duo „Pianoworte“ interpretiert die „Galgenlieder“ nach Gedichten von Christan Morgenstern. Klangwuchtig hallt das große „La-Lu-La“ von der Bühne. Dem Komponisten gelingt im Stück „Igel und Agel“ auf ganz besondere Weise die klangliche Imitation der Sprechmelodie. Peter Florian komponierte vier Stücke zu den Gedichten Gisela Breidensteins, die durch die Pianistin Julia Habiger Prause nachzeitig interpretiert wurden. „Irgendwo spürt ein Mensch die beschleunigte Fahrt...“ heißt es im letzten Gedicht „Sternstunde“. In der Musik erklingt ein sich wiederholendes zweitöniges Uhrenmotiv. Klangfülle und Lautstärke nehmen zu und entladen sich schließlich in einen Ruhepunkt. Hieraus erwächst der Tristanakkord. „Eine neue Idee ist geboren“. Beindruckend souverän präsentierte sich auch Werner Barho mit dem eigens ihm gewidmetem Werk „Subitissimo“ der Komponistin Violeta Dinescu. Das aleatorisch angelegte Stück erhebt einen rhythmisch markanten und klangwuchtigen Ausschnitt aus dem dritten Satz der Komposition „Dies Diem Docet“ zum Hauptthema. Um dieses Zentrum herum, positionieren sich Notenzeilen-Zitate anderer Werke, die die Komponistin wohl wie eine Künstlerin mit der Schere ausgeschnitten haben muss. Komponist und Pianist schufen eine eigene Klangwelt, die der Zuhörer staunend betreten durfte. Professor Erdmann widmete dem Schriftsteller Thomas Bernhard zum 25. Todesjahr die „Variazioni con spirito“ für Flöten und Live-Elektronik. Das Tonmaterial entstammt gewissen Buchstabenkombinationen des Schriftstellers. So bilden die Buchstabenkombination B-E das Tonmaterial für den Tritonus und E-D das Tonmaterial für eine kleine Septime. Drei bis vier Flötentöne wurden durch verschiedene Echozeiten repetiert und ließen einen unterschiedlich langen Nachhall auf den Schriftsteller entstehen.
Insa Remmers (sare)

v.l.n.r.: Else Hardegen-Düker, Stephan Möhle, Julia Habiger Prause, Pierre Yves Locher, Norbert Körner, Werner Barho, Christoph J. Keller, Bernd-Christian Schulze, Carola Weck, Helmut Thiele, Rudolf Suthoff-Gross, Prof. Helmut W.Erdmann, Sabine Hess.

Foto: Johannes Keller




Treffen der Landesdelegierten

Hannover. Die Landesdelegiertenversammlung (LDV) als höchstes Organ des Verbandes für Niedersachsen wird am Samstag, Samstag, 27.09.2014, ab 10.30 Uhr statt, ihre Tagung durchführen. Wie wir bereits berichteten, treffen sich die Delegierten mit dem Vorstand an dem neuen Tagungsort in der Gartenkirche St. Marien in Hannover, Marienstrasse 35, in unmittelbarer Nähe der Arnswaldstrasse (auf der Rückseite des kleinen Parkes nebenan). Bitte informieren Sie sich vor ihrer Anreise unter www.gartenkirche.de. Jedes Mitglied ist teilnahmeberechtigt, stimmberechtigt sind allerdings nur die gewählten Delegierten der Bezirke. Die Bezirksvorsitzenden mit ihren Vorständen möchten bitte gründlich prüfen, ob die Delegierten für Ihre Bezirke in ausreichender Zahl noch im Amt sind oder Neuwahlen durch-geführt werden müssen. Diese LDV befasst sich regelmäßig mit der weiteren und wichtigen Weichenstellung für die Arbeit im Landesverband. Deshalb werden alle Bezirksverbände gebeten, diese Versammlung wieder gut vorzubereiten. Im Falle der Verhinderung wird empfohlen, rechtzeitig eine schriftliche Stimmübertragung an einen Teilnehmer der Versammlung vorzunehmen. Allen Mitgliedern ist die Einladung mit der Tagesordnung fristgemäß zugegangen.

Gunter Sokolowsky (gs)




Das iPad als Musikinstrument

Das iPad als Musikinstrument

Lüneburg. Der Landesverband Niedersachsen e.V von Jeunesses Musicales Deutschland bie-tet in Zusammenarbeit mit dem Fortbildungszentrum für Neue Musik und dessen Leiter, Herrn Prof. Helmut W. Erdmann, den zweiten Teil eines aktuellen und interessanten Work-shops an. Dieser 2. Workshop "iPadAir – music in the air II" findet am Samstag, 11. Oktober 2014 von 11 Uhr bis 18 Uhr im Fortbildungszentrum für Neue Musik, An der Münze 7 in Lüneburg statt. Im Workshop wird die Einsatzmöglichkeit des iPads als Musikinstrument vorgestellt und die sich neu bietenden dreidimensionalen Kontrollfunktionen musikalisch erforscht. Das iPad (der tablet computer) dient als Klangerzeuger (Synthesizer), Klangbearbeiter (Effektgerät) sowie Controller (Steuerinstrument) und Produktionseinrichtung (z.B. Inte-gration in ein Mischpultsystem). Neue Spieltechniken werden dabei praktisch erfahrbar: Touchscreen (berührungsempfind-liches Display, Touch-based controller) und Bewegungen des iPads im Raum werden zur Klangsteuerung (Device Motion controller). In Verbindung mit dem iPad soll auch die Mög-lichkeiten der live-elektronischen Erweiterung von Instrument und Stimme erkundet werden. Als ausgezeichneter Kenner der Materie wird Claus-Dieter Meier-Kybranz, der seit vielen Jahren Mitarbeiter des Fortbildungszentrums ist und hauptberuflich als Lehrer an der Hugo-Friedrich-Hartmann-Oberschule in Bardowick arbeitet, das Seminar leiten. Bemerkens- und begrüßenswert ist die Pilotförderung des Projektes. Damit dies auch nachhal-tig weiter entwickelt werden kann, bedarf es entsprechender Anschlussmaßnahmen. So eröff-net die Nutzung des iPads als Musikinstrument auch ein Musizieren mit anderen. "Dabei bieten sich hier Chancen, z.B. in Verbindung mit traditionellen Instrumenten auch musi-kalische Interaktion und kreative Dialoggestaltung bzw. nonverbale Kommunikation zu er-leben," wird in einer Information mitgeteilt. "Wichtige Voraussetzungen hierfür sind weitere Ausstattungserfordernisse im Hard- und Softwarebereich, zum Beispiel iPad-Anschaffungen in Gruppenstärke, Verbindungsmoda-litäten wie WLAN-Verbindungen, Verknüpfungsmodi-fikationen, apparative Musikproduktionserfordernisse, notwendige Präsentationsvoraus-setzungen im multimedialen Kontext, äußert der Veranstalter weiter. Informationen gibt es auch unter www.neue-musik-lueneburg.de. Ergebnisse dieser Workshop-Aktivitäten sollen anlässlich des 40. Festivals NEUE MUSIK LÜNEBURG, welches vom 26. November bis 1. Dezember 2014 stattfindet, vorgestellt werden. Gunter

Gunter Sokolowsky (gs)




Wir begrüßen als neue Mitglieder:

Im Bezirk Hannover/Celle:
Katharina Pfänder, Hannover,
Michael Neumann, Hannover/Celle.

Im Bezirk Niedersachsen Nord-West:
Irina Wischnizkaja, Oldenburg
Sigrid Zörgiebel-Schaefer, in Lüneburg

Im Bezirk Osnabrück/Emsland:
Freya Jütte und Friederike Gäbel, beide Osnabrück

Wir wünschen eine erfolgreiche Tätigkeit sowie eine angenehme Zusammenarbeit im Berufsverband.

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