Neue Musikzeitung
Ausgabe Juli 2023

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Den alle so gern haben, unendlich bewundern, vor dem wir zuweilen erschrecken: jetzt soll es Mozart sein

In Hitzacker startet das 78. Sommerliche Musiktage - Festival „Hi.Mozart“

Hitzacker. Das älteste und innovativste Kammermusikfestival Deutschlands findet vom 29. Juli bis 7. August 2023 unter dem Motto „Hi(tzacker).Mozart“ statt. Zur eigenen Treue des Festivals gehört auch diesmal die Begegnung mit der zeitgenössischen Musik. Intendant Prof. Oliver Wille und sein Team freuen sich auf international renommierte Künstlerinnen und Künstler und auf ein neugieriges und unermüdliches Publikum.

In den bewährten Veranstaltungsorten, dem VERDO Konzertsaal, dem VERDO Gartenareal sowie der St. Johannis-Kirche Hitzacker, sind viele, auch gerade für ihre Mozartinterpretationen Gerühmte, wie Isabelle Faust (Violine) und Alexander Melnikov (Klavier), Antje Weithaas (Violine), Anna Lucia Richter (Mezzosopran), Jörg Widmann (Klarinette, Komposition), Matthias Kirschnereit (Klavier), Dénes Várjon (Klavier), Garth Knox (Viola), Sarah Maria Sun (Sopran) mit der Band „The Gurks“, das Cuarteto Casals (Spanien), das Berliner Atos Klavier-Trio und das Kuss Streich-Quartett, das Wiener Glasharmonika Duo mit Christa und Gerald Schönfeldinger (Glasharmonika und Verrophon) als Interpreten sowie weitere Überraschungsgäste eingeplant.

Er ist einer der Wichtigsten der Gegenwart: Jörg Widmann, er war zuletzt 2013 in Hitzacker. Als Klarinettist, Komponist, Lehrer in der Masterclass der Quartett-Akademie und als begeiserter Musikvermittler in der Hörer-Akademie unseres Festivals freuen sich die Veranstalter ganz besonders über seine künstlerische Mitwirkung.

Es gibt viele künstlerisch wertvolle Höhepunkte, eigentlich ist aber alles von Bedeutung! Nur einige Ausschnitte aus dem Programm können wir hier erwähnen:

Zur Eröffnung am 29.07.23 wird zum Enfant terrible Mozart unbedingt das freche Gegenbild mit Gegenwartsbezug präsentiert (Quartett-Akademie), von Liedgut bis hin zu Pop und Avantgarde (Weirduo), mit Texten von Thomas Bernhard, vorgetragen von Ulrich Noethen.

Ab Montag, 31.07., immer vormittags, formiert sich unter Leitung von Dirigent Alexander Lüken ganz traditionell und zwanglos der Festivalchor mit allen Interessierten, Besuchern und Musikfreunden. Am Mittwoch, 02.08., im Anschluss an das 19 Uhr Konzert, zeigen herausragende Talente der Streichquartett-Kunst, wie sie „live“ durch die hocherfahrenen Lehrer in mehreren Masterclass-Stunden weitergebracht wurden und spielen zum Abschluss der Musiktage-Akademie zwei Werke von Jörg Widmann.

Zum Abschlusskonzert am 06.08. spielt das „Kuss Quartett“ gemeinsam mit dem in Paris lebenden irischen Komponisten und Bratscher Garth Knox zu unrecht vernachlässigte Streichquartette Mozarts.

Die künstlerischen Angebote sind auch bei diesem Festival so vielfältig, das sich Interessierte unbedingt selbst orientieren müssen.

Intendant Oliver Wille äußert: „Welche innovativen Kräfte im Schaffen Mozarts noch heute kreative Reflexe auslösen? Das wollen wir erkunden.“

◾ Gunter Sokolowsky

Karten und detaillierte Informationen zu Programm, Künstlern und Festival erhalten Sie wieder unter Tel. +49 5862 941 430, unter www.musiktage-hitzacker.de und www.reservix.de.




Inseltypische Tierarten musikalisch portraitiert: die Unterwasser-Wendigkeit der Robben

Moto Harada mit interessanten musikalischen Stimmungs- und Charakterbildern

Hildesheim. Der japanische Konzertpianist und Komponist Mototsugu „Moto“ Harada wurde im Jahr 1957 in Shimonoseki, der südwestlichsten Stadt auf der Hauptinsel Honshu, geboren.

Seine musikalische Ausbildung begann er mit drei Jahrund studierte später an der Universität der Künste Tokio, ab 1980 in Wien und wurde 1982 Schüler bei Jacob Lateiner in New York. Auf Einladung der polnischen Regierung studierte Harada ab 1983 bei einer der Größen des Polnischen Musiklebens, Regina Smendzianka, in Warschau. Ein internationales Stipendium ermöglichte ihm ab 1985 eine weitere Ausbildung an der Hochschule in Hannover und er legte bei Karl-Heinz Kämmerling 1991 das Konzertexamen ab.

Nachdem Moto Harada also eine breite internationale Ausbildung und Tätigkeit als Pianist durchlaufen hatte, begann er 1988 Klavier an der Stiftung Universität Hildesheim zu unterrichten. Zu dieser Zeit wurde er auch Mitglied im Deutschen Tonkünstlerverband e.V..

(Foto: privat)

Neben seiner Lehrtätigkeit ist Harada als Konzertpianist im europäischen Ausland und auch in Übersee tätig. Zu seinem Repertoire gehören Werke der Klassik und Romantik, er widmet sich aber zusätzlich gern Kompositionen der Neuen Musik.

Seit langem engagiert sich Moto bei vielen regionalen Aktivitäten des Musiklebens, so auch langjährig im Ausschuss des Regional-Wettbewerbs „Jugend musiziert“ in Hildesheim. Seine Schüler konnten Preise beim Steinway Wettbewerb in Hamburg, dem Grotrian-Steinweg Wettbewerb in Braunschweig und nicht zuletzt beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert gewinnen.

Seit 2000 ist Harada regelmäßig beim Musikfestival Seelze vertreten. Dort werden neben Konzerten mit klassischen Formaten immer wieder außergewöhnliche Aufführungsformen entwickelt. So diente 2019 die Flutbrücke, mit dem der Mittellandkanal zwischen Seelze und Garbsen über das Leinetal geführt wird, als ausgefallener Ort für ein gemeinsames Konzert. Mit dem Bundespolizeiorchester wurde der „Tango für Klavier und Blasorchester“ von Harada uraufgeführt.

Als Komponist gab Moto Harada 2009 im Anschluss an eine Reise auf die Galapagos-Inseln seinen Einstand. In einem Zyklus mit „9 + 2 Stücken für Klavier“ hat er einige der für die Inseln typischen Tierarten musikalisch portraitiert: die Flamingos in der Abenddämmerung, die Humboldt-Pinguine in einem Walzer und die Unterwasser-Wendigkeit der Robben. So entstanden interessante musikalische Stimmungs- und Charakterbilder. Die Noten sind bei „Olms Weidmann“ erschienen; die Stücke sind einzeln als CD-Einspielung auf YouTube abrufbar.

Ein komplexes Werk ist sein Klavierkonzert „St. Michaelis“, das 2016 in der Michaeliskirche in Hildesheim uraufgeführt wurde.

Als Pädagoge und Komponist hat sich Harada die Frage gestellt, wie er erwachsenen Anfängern den Einstieg zum Instrument interessanter gestalten kann, ohne einfache Kinderlieder zu verwenden. Seinen Beitrag hat er mit dem „Album der Insel Spiekeroog“ (12 leichte Stücke für Klavier solo) geliefert. Musikalisch umgesetzte Inselphänomene sind klanglich neu, harmonisch interessant und technisch leicht zugänglich.

Das 2022 uraufgeführte Werk „Vier Jahreszeiten“ als Klavierstücke zu vier Händen, geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene, ist zum freien Download verfügbar.

Gegenwärtig arbeitet Harada an einer Komposition für zwei Klaviere. Diese Literatur ist relativ wenig vertreten, jedoch ausgesprochen interessant, denn es ermöglicht komplexe dialogische Wechsel ohne Beschränkung.

◾ Gunter Sokolowsky

Weitere Werke des Komponisten sind beim Verlag Olms Weidmann erschienen. Überblick auf Seite https://www.olms.de/search/AuthorDetail.aspx?id=332000091. Gratis-Klavierstücke zum Download: www.dtkv-niedersachsen.de




Landesdelegierte tagen

Hannover. Die Tagung der Landesdelegierten ist für Samstag, 23.09.2023, vorgesehen. Über die Schwerpunkte der Zusammenkunft werden alle Mitglieder noch informiert. Die Einladung dazu wird allen Mitgliedern fristgemäß zugehen. Jedes Mitglied ist teilnahmeberechtigt. Wenn Sie Freude haben, die Vorhaben des Landesverbandes für die nächsten Jahre mit Ideen oder/und Taten zu unterstützen, dann nehmen Sie bitte an der Beratung teil. Die nmz wird in der Septemberausgabe noch einmal berichten. Bitte informieren Sie sich unter www.dtkv-niedersachsen.de über aktuelle Hinweise.

◾ Gunter Sokolowsky




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