Neue Musikzeitung
Ausgabe November 2014

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Der Ton macht die Musik, immer wieder!

Gespräche, Argumente und das gemeinsame Ziel für unseren Verband

Hannover. Wenn sich einmal im Jahr die Bezirksdelegierten aus Niedersachsen mit dem Vorstand des DTKV-Landesverbandes zur Landesdelegiertenversammlung (LDV) treffen, ist das immer ein Tag intensivster Gespräche, Argumentationen und Abwägung für unser gemeinsames Ziel: die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen sowie die Achtung der Arbeit unserer künstlerischen Pädagogen.
Anfangs begann es ganz formell. Doch es blieb genügend Zeit, sich über mögliche Wege für die kommende Zeit auszutauschen. Auch wenn die Ansichten zum Teil auseinandergingen. Nicht immer, so wurde von Teilnehmern festgestellt, sind Äußerungen, welche zum Teil auch in Landesbehörden gefallen sind, beflügelnd. Zum Beispiel: "Es geht nicht um die Lehrer, sondern um die Kinder ...". Damit kann natürlich die nicht ordnungsgemäße Bezahlung der künstlerischen Lehrkräfte in Projekten an allgemeinbildenden Schulen vom Tisch gewischt werden. Hier bedarf es dringender Klärung! In der näheren Vergangenheit wurde in der nmz ausführlich darüber berichtet, das das finanzielle Überleben von einem größeren Teil unserer Mitglieder sehr schwierig geworden ist.
Ein guter Weg kann sein: eine Einzel-Beantragungen von Musikpädogogen, als Quereinsteiger zum Musiklehrer im Schuldienst zugelassen zu werden. Erfolgreiche Entscheidungen traf das Kulturministerium Hannover bereits. Für DTKV-Mitglieder mit entsprechender Qualifikation sind solche Entscheidungen möglich. Der politische Wille für diese grundsätzliche Arbeitsmöglichkeit wäre eine zukunftträchtrige Lösung. Nicht ein Ausgeliefertsein an Schulen, sondern die Zusammenarbeit aller Pädagogenverbände muss zur Arbeitsgrundlage werden.

Verbesserte Strukturen


Vom Kultusministerium in Hannover gibt es eine Zusage, das kein Antrag unserer DTKV-Mitglieder für die Mitarbeit in vorhandenen Projekten in Kooperation mit dem Verband der Musikschulen (VDM) abgeleht wird. Da der DTKV als Berufsbverband keine Fördermittel erhalten kann, sind neue strukturelle Grundlagen zu schaffen, die der gesetzlichen Regelung für das Einfordern von Fördermitteln entsprechen. Wichtige Gedanken wurden erörtert und bedürfen nun der gedanklichen Entwicklung, rechtlichen Prüfung und schließlich einer Durchsetzung. Das Vorstandsmitglied Cordula Sodt wurde von der LDV beauftragt, den Kontakt zu Behörden für gute und neue Perspektiven für den DTKV weiter zu entwickeln. In regelmäßiger Absprache mit dem Vorstand sollen notwendige strukturellen Maßnahmen geklärt werden. Als Gebot der Stunde muß eine stärkere Lobby-Arbeit für den Bekanntheitsgrad des DTKV und der umfangreichen, qualifizierten Arbeit der Mitglieder durchgesetzt werden. Eine ständige Präsens, wurde angeregt, z.B. durch Plakate.

Regionale Angebote


In der Berichterstattung der Bezirke wurde nach Berichten vom letzten Jahr besonderer Augenmerk auf die kommenden Angebote gelenkt:
Hannover.. Das Tagesseminar "Der Atem in der Musik" am Sonntag, 16.11.14, von 10 Uhr bis 18 Uhr, mit den Dozenten Ines Reiners und Bernardo Martinez, veranstaltet die DTKV-Bezirksgruppe Hannover/Celle in der Arnswaldtstraße 28. Anfragen richten Sie bitte an
dtkv-hannover-celle@gmx.de. Anmeldungen bis 11.11.14 erbeten.
Braunschweig. Der Fortbildungskurs „Braunschweiger Klavierpodium“ findet am Samstag, 22.11.2014, zwischen 10 Uhr und 18 Uhr in der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg, Grotrian-Steinwegstraße 2 statt. Dozenten sind Prof. Markus Becker und Prof. Jan Philip Schulze. (siehe nmz 09_2014).
Braunschweig. Der Bezirksverband Braunschweig beteiligt sich am Samstag, 22.11.14, dem Tag der niedersächischen Hausmusik, an der Kampagne des Musiklandes Niedersachsen "Heimvorteil" mit dem Schüler-Hauskonzert "Wiedererweckung eines schlummernden Klavieres". Die Gastgeberin erzählt die Geschichte des Flügels, den lange niemand gespielt hat. Ein Schüler geht zum Flügel, öffnet ihn und spielt. Das Schülerkonzert nimmt seinen Lauf. Informationen unter 0531.60 29 11.

Zusammen mit dem VDM

Zu einem informativen Gespräch weilte der Geschäftsführer des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen e.V., Klaus Bredl, bei den Delegierten. Die umfangreiche Tätigkeit aller Musik-Lehrkräfte bezeichnete er als Patchwork-Arbeitswelt. Es stellte sich heraus, das auch Musikschulen, die nicht dem VDM angehören, im Musikalisierungskonzept Niedersachsens berücksichtigt werden können. Bei frühzeitiger Beantragung können alle bei der Verteilung der Kontingente berücksichtigt werden. Bei der Förderung durch Bundesmittel sind besonders Honorarkräfte, z. B. vom DTKV, in das Programm "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung" einzubinden.
Der folgte der Hinweis, das interessierte DTKV-Mitglieder die VDM-Weiterbildungen nutzen können. Themen wie Gruppen- und Klassenunterricht sowie Seniorenarbeit sind dabei aktuelle Themen. Da kam aus Cuxhaven der Vorschlag, die regionale Kooperation von Workshops gemeinsam mit DTKV und VDM zu entwicheln.

Gunter Sokolowsky

Initiative Jung und Alt an der Musischen Akademie in Braunschweig

Vernetzung der künstlerischen Sparten mit allen Bereichen der Inklusion

Die Akademie ist das berufliche Zuhause nicht weniger DTKV-Mitglieder, darunter u.a. der Vorsitzenden des Vorstandes des DTKV-Landesverbandes Niedersachsen, Friederike Leithner, sowie der Autorin dieses Artikels, Djamila Köhli.
Schon seit einigen Jahren existiert an der MuAk unter der Leitung des Fotografen Wilhelm W. Reinke eine Abteilung für Seniorenarbeit, die älteren Menschen in allen hauseigenen Sparten von Kunst, Tanz über Musik bis zur Fotografie, Literatur und Kochen immer wieder neue attraktive Angebote macht.
Im Schuljahr 2013/14 lief durch die Organisation von Wilhelm W. Reinke das Singen der Früherziehungsgruppen der Akademie in nahegelegenen Seniorenheimen an.
Da die Begeisterung sowohl auf Seiten der Kinder und ihrer Eltern als auch bei den Senioren und Pflegekräften groß war, beschloss die Leiterin der Abteilung für Musikalische Elementarpädagogik („Euphonia- Institut“) Djamila Köhli, die kleinen Auftritte ab September 2014 regelmäßig zweimal im Jahr stattfinden zu lassen.
Um die Erklärung des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) zur Inklusion („Potsdamer Erklärung“ vom Mai 2014) mit Leben zu füllen, entwickelte Djamila Köhli in Zusammen-arbeit mit Wilhelm W. Reinke sowie in Absprache mit dem Leiter der MuAk Uwe Gelowik und mit Kollegen aus dem Bereich Musikpädagogik das Projekt „Initiative Jung und Alt an der MuAk Braunschweig“, in dem ab sofort auf drei Ebenen die (zunächst musikalische) Seniorenarbeit der Akademie ausgebaut wird:
Ebene 1 ist das bereits erwähnte regelmäßige Musizieren der hauseigenen Früherzie-hungsgruppen in Seniorenheimen, das nunmehr fester Bestandteil der musikalischen Ausbildung am Euphonia-Institut ist. Weitere Schüler des Instrumentalunterrichts nehmen bereits teil.
Ebene 2 zielt auf die zahlreichen Kooperationsgruppen, die im Rahmen des Landesprojekts „Wir machen die Musik“ von der MuAk betreut werden. Sie sollen ebenfalls Partnerschaften zu Seniorenheimen aufbauen und einmal im Schulhalbjahr ein kleines Konzert durchführen. Diese Aktion wird von der MuAk unter dem Dach der „Initiative Jung und Alt“ betreut. Dabei werden Schulen und Kindergärten inhaltlich und organisatorisch unterstützt. Für das erste Schulhalbjahr 2014/15 ist die Information der kooperierenden Einrichtungen geplant. Der Einstieg in die Umsetzung des Projekts soll im zweiten Schulhalbjahr erfolgen. Ein Kindergarten hat bereits jetzt die Teilnahme zugesagt.
Ebene 3 beinhaltet die Weiterbildung von Musikpädagogen zu Musikgeragogen (Alters-pädagogen) die regelmäßig Musikstunden in Seniorenheimen leiten. Darüber hinaus ist die Weiterbildung von Lehrern anderer Sparten des Hauses für den Seniorenbereich geplant. Eine Informations-Veranstaltung für alle Pädagogen der MuAk zum Thema „Künstlerischer Unterricht für Senioren“ findet zum Schuljahresbeginn 2014/15 statt.
Nach der entsprechenden Schulung von Lehrkräften sollen ab 2015 erste Kurse in Seni-orenheimen stattfinden. Inklusion ist seit Jahren ein Thema an der MuAk Braunschweig. Das Ziel ist die Vernetzung aller künstlerischen Sparten mit allen weiteren Bereichen der Inklusion.


Djamila Köhli

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