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Auftritt des Schulchors „Sunset Chords“ vom Amandus-Abendroth-Gymnasium Cuxhaven - Foto Gudula Senftleben (guse) |
Celle. Der Beckmannsaal in Celle war die Geburtsstätte eines Unikats: Vor 22 Jahren fand hier das erste Konzert des duo pianoworte statt, das immer noch das einzige feste deutschsprachige Duo in der Besetzung Sprecher und Klavier ist. Schauspieler Helmut Thiele und Pianist Bernd-Christian Schulze – damals beide in Celle am Schlosstheater bzw. an der Kreismusikschule tätig – haben sich mittlerweile auch über Niedersachsen hinaus einen Namen gemacht hat (Echo Klassik 2002, Medienpreis Leopold 2007).
Nun gab es im Herbst 2016 an derselben Stelle ein Konzert mit Uraufführungen zeitgemäßer Vertonungen von Texten Christine Nöstlingers. Anlass war der 80. Geburtstag der Wiener Schriftstellerin, einer der profiliertesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen im deutschen Sprachraum. Seit vielen Jahren in persönlichem Kontakt zu Nöstlinger stehend, hat das duo pianoworte viele ihrer Texte vertonen lassen und im Oktober auf einer CD veröffentlicht („Papas sind sehr unterschiedlich“, Kaleidos Kinderklassik). Nun waren diese Werke zum ersten Mal im Konzert zu hören.
Mit auf der Bühne standen 15 Mitglieder des Knabenchores Hannover unter der Leitung von Michael Jäckel, die mit sichtlichem Vergnügen fünf freche Gedichtvertonungen von Gerhard Gemke nach Nöstlingers Gedichtsammlung „Achtung, Kinder!“ rappten und sangen. Ganz offen werden hier aus kindlicher Sicht hochbrisante Themen wie z.B. Scheidung der Eltern oder Mobbing in der Schule artikuliert, wobei die peppig-fetzige Musik genau den Nerv von Kindern und Jugendlichen trifft.
Aus der Feder desselben Komponisten stammten weitere musikalische Bearbeitungen: „Die Kummerdose“, „Der schwarze Mann und "Der große Hund“ und “Tomas“. Das duo pianoworte faszinierte dabei sein Publikum mit einer unmittelbar mitreißenden Mischung aus jazziger Musik und romantischem Klangzauber. Durch die abwechslungsreiche Verbindung von Wort und Musik wird Literatur auf neue Weise erlebbar gemacht und regt die Fantasie der Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen an.
Stefan Essers Vertonung von “Henri traurig“ bringt eine ganz andere, sehr melancholische Note ins Spiel. Der tief traurige und von seiner Mutter gänzlich unverstandene Henri verschwindet in einem Meer von Tränen durch den Abfluss des Waschbeckens, was im Flügelinnenraum ausdrucksvoll in Klänge umgesetzt wird. Diese Stimmung fügt sich durchaus in ein zur Pubertät gehörendes Gefühlsleben: Nicht immer nur „himmelhoch jauchzend“, sondern auch „zu Tode betrübt“.
Durch die Sprechweise des in Wien geborenen Schauspielers Helmut Thiele wurde das typische Ausdrucksmedium Wienerisch der Figuren vermittelt. Der Pianist trug mit feinem Gespür für die stilistische Vielfalt und durch das Miteinbeziehen des Flügelinnenraumes zur Spannung bei.
Eine Überraschung und weiterer Höhepunkt waren die Wiedergabe der Einspielung eines Interviews mit Christine Nöstlinger, das in einer Schaltung zwischen Wien und dem NDR aufgezeichnet worden war. Durch die Antworten auf die von einigen Jungen des Knabenchores gestellten Fragen erhielten die Hörer einen interessanten Einblick in die vollkommen unprätentiöse und zugleich originelle Persönlichkeit der berühmten Autorin.
Als Zugabe begeisterten die Mitglieder des Knabenchores das Publikum mit dem rockigen a-cappella-Stück „Peter Perl“. Mit Nöstlingers ironischer Fortsetzung des Grimm-Märchens „Der Wolf und die sieben Geißlein“, in der Vertonung von Andreas Gömmel, präsentierte dann das duo pianoworte einen humorvollen Abschluss des Konzert.
Das Publikum dankte mit viel Beifall.
◾ Erika Möller (em)
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