Neue Musikzeitung
Ausgabe Oktober 2022

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Mit unermüdlicher Energie die Geschicke des Landesverbandes geleitet

Beharrlichkeit durchgesetzt „Man muss uns sehen. Man muss uns hören.
Wir sind präsent.“

Hannover/Braunschweig. Mit unermüdlicher Energie hat Friederike Leithner 14 Jahre lang als 1. Vorsitzende die Geschicke des Landesverbandes Niedersachsen geleitet.

Nachdem die 1.Vorsitzende der regen Bezirksgruppe Braunschweig 2008 von der Landesdelegiertenversammlung auch als 1.Vorsitzende des Landesverbandes (LV) gewählt worden war, arbeitete sie sich mutig in ihr neues Amt ein, mit der Überzeugung „Man wächst mit den Aufgaben und erweitert den Horizont.“ Von Anfang an setzte sie sich für die Komponisten im Verband ein, initiierte Komponistenkonzerte und das Klavierseminar „Neue und Neueste Musik“ und unterstützte die Beteiligung des LV bei den Tagen Neuer Musik in Lüneburg.

Große Herausforderungen waren schon zu Beginn ihres Amtes zu bewältigen, und vieles musste geordnet werden. Eine finanzielle Krise und zwei Umzüge des LV-Büros waren zu meistern. Dazu kamen auch in der Verbandsarbeit immer höhere bürokratische Anforderungen. Neben ihrer musikpädagogischen Tätigkeit, der Arbeit als DTKV- Bezirksvorsitzende in Braunschweig, Versammlungen des Bundesverbandes, in dem sie zeitweilig Ländersprecherin war, brachte die Arbeit als 1. Landesvorsitzende ein enormes zusätzliches Pensum für ihre „fröhliche Lebensbastelei“, die von ihrem Ehemann und ihrer Familie ideell mitgetragen wird.

Mit dem Ziel, dass DTKV-Mitglieder seitens der Bildungspolitik als außerschulische Kooperationspartner von Schulen akzeptiert werden sollten, initiierte sie 2010 den Runden Tisch „Musikland Niedersachsen- Wir machen die Musik“. Beharrlich brachte sie im Landesmusikrat die Kampagne und den Kongress „Mehr Zeit für Musik“ mit auf den Weg und formulierte zum achtjährigen Gymnasium G8 und zur Ganztagsschule ein viel beachtetes Statement des DTKV.

Jahrelange heftige Debatten, ob die von mehreren Mitgliedern gewünschte Gründung einer „gemeinnützigen Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ möglich wäre und DTKV-Mitgliedern zu eigenständigen Empfang von Fördermitteln verhelfen könne, strapazierten alle Beteiligten. Schließlich zeigte sich, dass eine solche Gesellschaft für den Verband nicht zu realisieren wäre.

Friederike Leithner hat sich sehr zur Verbesserung der sozialen Situation ihrer KollegInnen eingesetzt. Unermüdlich hat sie Kontakt mit politisch Verantwortlichen aufgenommen, oft frustrierende Anläufe, die aber auf lange Sicht Erfolge zeigten. So können sich inzwischen auch frei schaffende MusikpädagogInnen bei Kooperationen an allgemein bildenden Schulen einbringen. Auch ihre Unterstützung der Petition zur Abwendung der Umsatzsteuer für privaten Musikunterricht sei genannt.

Mit großem Aufwand arbeitete sich Friederike Leithner während der ganzen Coronazeit durch alle Verordnungen, Fördermöglichkeiten und Petitionen, trug die Nöte der künstlerisch Tätigen an PolitikerInnen heran und schrieb wöchentlich an die etwa 420 Mitglieder Newsletter zur sich ständig ändernden Lage. Froh ist sie, dass die Mitgliederzahl trotz aller Probleme im Lauf der Jahre relativ konstant geblieben ist.

Jetzt ist Julia Habiger-Prause, seit 2009 über große Stütze im Landesvorstand, bereit den Vorsitz zu übernehmen. Friederike Leithner wird weiter im Regionalausschuss „Jugend musiziert“, im Landesausschuss Instrumental und im Bundesfachausschuss Verbandsentwicklung mitarbeiten, getreu ihrem Motto „ Man muss uns sehen. Man muss uns hören. Man muss sehen, dass wir präsent sind.“

Präsent bleibt die vitale 72-jährige Mutter von vier Kindern auch als leidenschaftliche Klavierpädagogin an der Musischen Akademie im CJD Braunschweig und für zwei ukrainischen Schüler, als Chorsängerin in der St. Katharinenkirche Braunschweig und in einem Flüchtlingsheim, wo sie an einem von ihr organisierten Klavier mit geflüchteten Kindern musiziert.

◾ Gudula Senftleben (guse)





Atemberaubende Atmosphäre und musikalisches Fest für alle

Der Bundeswettbewerb Jugend musiziert wurde in Oldenburg durchgeführt

Oldenburg. Es war eine großer Freude für alle, dass der diesjährige 59. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ bei uns in Präsenz und mit Publikum stattfinden konnte. 2300 Teilnehmer mit 400 erwachsenen Klavierbegleitern an 20 verschiedenen Spielorten verwandelten die Stadt in der Pfingstwoche in ein rauschendes musikalisches Fest mit atemberaubenden Momenten, großen Emotionen und herausragenden Leistungen. Was beispielsweise die Solostreicher darboten war absolut bewundernswert. Die Wertung der Altersgruppe V bei den Violinen ging mit ihren 101 Teilnehmern alleine schon über die kompletten sieben Tage.

Fünf beeindruckende Konzerte in der gut besuchten Weser-Ems-Halle und im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters gaben Einblicke in das vielfältige Spektrum

des Musizierens. Dabei fiel neben dem enormen technischen Leistungsstand der Jugendlichen zusätzlich auf, dass die einzelnen Beiträge mit überzeugendem künstlerischen Profil und oftmals auch nachdenkenswerter Aussage präsentiert wurden. Zudem hatten die Kammermusikbeiträge eine besondere Qualität. Nicht nur, dass hier das Miteinander in vorbildlicher Weise gepflegt wurde, auch choreographische Momente, wie bei einem Mädchen-Vokalquartett, wurden genauso überzeugend integriert. Die überragenden Leistungen im Kammermusikalischen, wo es um das Aufeinander-Hören und das Unterordnen der eigenen Stimme in den Dienst des Ganzen geht, machen Hoffnung auf eine positive Zukunft, welche sich bei diesen jungen Menschen auch im Sozialen oder Politischen manifestieren kann.

Nicht ohne Grund ging der Sonderpreis des Sparkassenverbandes Niedersachsen für das beste Familienensemble an ein Klaviertrio aus Sachsen. Auch ein niedersächsisches Klaviertrio aus der jüngsten Altersgruppe III mit Spielerinnen aus Hannover, Gifhorn und Oldenburg war unter den ersten Preisträgern.

Nach über zwei Jahren Pandemie hat diese Wettbewerbs-Festwoche einen prägenden Impuls zur Wiederbelebung der reichen Facetten des kulturellen Lebens gegeben.

Dies wird weit über Oldenburg hinaus positive Energien freisetzen und sicher bei den Teilnehmenden in bester Erinnerung bleiben.

Die Grundidee des vom Deutschen Musikrat organisierten Jugend-musiziert-Wettbewerbs von einer musikalischer Breiten- und vor allem Spitzenförderung hat sich auf nachhaltige Weise in dieser außergewöhnlichen Wettbewerbswoche widergespiegelt.

◾ Christoph Keller (ler)





Zum künstlerischen Klavierspiel

Braunschweig. Das jährliche Klavierseminar in der Klavierfabrik Grotrain-Steinweg findet am Samstag, 26.11.22, zwischen 10 Uhr und 18 Uhr statt. Für PädagogInnen, Studierende und fortgeschrittene SchülerInnen ab 15 Jahren begründet der bekannte Pianist und Dozent, Prof. Berrnd Goetzke, das künstlerische Klavierspiel vor, in und nach dem Studium so: „Es ist des Lernens kein Ende“. Dazu gibt es vier Arbeitsphasen und eine Diskussionsrunde. Informationen auf der Homepage des DTKV Niedersachsen. (gs)



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