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Neue Musikzeitung
Ausgabe November 2022
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Zentrale Stukturen sollen Handlungsfähigkeit erhalten
Landesdelegiertenversammlung wählt neue Vorsitzende<
Hannover. Sich endlich mal wieder in Präsenz ohne Schutzmasken treffen – vielen Delegierten der Versammlung, die diesmal am 10.09.2022 in Hannover stattfand, stand die Freude darüber ins Gesicht geschrieben, nachdem die LDVs in den vergangenen beiden Jahren doch stark von diversen Corona-Auflagen geprägt worden waren.
Das wichtigste Ergebnis der diesjährigen Versammlung sei gleich vorweggenommen: Der DTKV Niedersachsen hat eine neue erste Vorsitzende. Nach vierzehn Jahren in diesem Amt trat Friederike Leithner davon zurück. Sie bleibt dem Verband aber als Vorsitzende der Bezirksgruppe Braunschweig erhalten. In ihrem diesmaligen Rechenschaftsbericht ließ sie die wichtigsten Ereignisse dieser gesamten langen Zeit Revue passieren. Die Delegierten dankten ihr mit einer Laudatio, gehalten von ihrer langjährigen Weggefährtin im Verein, der Vorsitzenden des Bezirks Cuxhaven-Stade, Gudula Senftleben. Und außerdem mit einem umrahmenden Ständchen, zu dem sich die Versammlung flugs in einen vierstimmigen Chor verwandelte.
Zur neuen 1. Vorsitzenden wurde einmütig Julia Habiger-Prause aus Osnabrück gewählt. Als ihre Nachfolgerin und damit als 2. Vorsitzende wurde ebenso einmütig die Göttinger Bezirksvorsitzende Paula Fuchs gewählt. Als weitere Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands bleiben im Amt Friederike Gäbel (Osnabrück) als Schatzmeisterin und Ulrich Roscher als Schriftführer, der zugleich auch als Vorsitzender des Bezirks Hannover-Celle fungiert.
Nicht nur im Landesvorstand, sondern auch in seinen einzelnen Bezirken befindet sich der DTKV Niedersachsen in einer Umbruchsphase. Man merkt es unter anderem daran, dass einige Bezirke keinen vollständigen Vorstand mehr aufweisen und auch keine vollzählige Reihe von Delegierten. Dies ist eines der Probleme, auf die der Landesverband mit der Neufassung seiner Satzung reagieren will. Diese soll von ihrem bisher betont föderalen Zuschnitt auf eher zentrale Stukturen umgestellt werden, damit er handlungsfähig bleibt. Dabei sollen aber die bewährten Mitbestimmungsrechte der einzelnen Mitglieder und ihrer Bezirksgruppen möglichst erhalten bleiben. Ob dieser Balanceakt gelingt, wird man sehen, wenn Anfang des Jahres der fertig ausformulierte Satzungstext vorliegt. Einstweilen aber ist das Eisen heiß und wurde auf der LDV in entsprechend lebhaften Diskussionen eifrig geschmiedet.
Nicht minder engagiert wurde über die Frage diskutiert, ob der Landesverband dem Wunsch des Bundes-DTKV nachkommen soll, ihm die persönlichen Daten seiner Mitglieder zu melden, damit dieser sie an die GEMA weiterleiten kann. Diese hat das nämlich zur Bedingung dafür gemacht, dass sie unseren Mitgliedern, die GEMA-geschütze Werke aufführen wollen, weiterhin einen Rabatt von 20% auf ihre dafür beanspruchten Gebühren gewährt. Die Bedeutung einer solchen Rabattierung ist keinesfalls zu unterschätzen. Ebensowenig aber auch die Pflicht des Landesverbandes, die ihnen anvertrauten Daten seiner Mitglieder vor fremdem Zugriff zu schützen. Vertrags- und Verhandlungspartner in dieser Sache ist der Bundesverband. Auf der LDV wurde durchaus Unmut darüber laut, dass dieser dem Landesverband trotz seiner mehrfachen Anfragen immer noch nicht die erbetenen Unterlagen und präzisen Auskünfte zur Verfügung gestellt hat, die dieser benötigt, um in dieser heiklen Frage eine verantwortliche Entscheidung fällen zu können. Bis auf weiteres wird der Landesverband Niedersachsen diese Daten jedenfalls nicht herausgeben.
Ein weiteres Thema der LDV war die Novellierung der Formulare für Unterrichtsverträge, die der DTKV traditionell für seine Mitglieder vorhält, und die von diesen oftmals als sehr praktisch geschätzt werden. Sie erscheint vielen aufgrund des neuen 'Gesetzes für faire Verbraucherverträge' erforderlich. Aber auch hier wirkte das vom Bundesverband vorgelegte Musterformular auf die Niedersachsen nicht so überzeugend, dass sie Lust gehabt hätten, es einfach zu übernehmen. Kurzerhand fertigten sie einen eigenen Entwurf an und verabschiedeten ihn auf dieser LDV. Das entsprechende Formular können die Mitglieder seit Oktober bei ihren Bezirksvorsitzenden abrufen.
◾ Ulrich Roscher
Kurzporträt neue Vorsitzende
Hannover. Während der Landesdelegiertenversammlung im September 2022 wurde die in Osnabrück wirkende Julia Habiger-Prause einmütig zur neuen 1. Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt. Dazu gratulieren auch wir als nmz und wünschen, gemeinsam mit dem Leitungsteam erfolgreich die umfangreichen, wichtigen Aufgaben mit vielen konstrukiven Ideen bewältigen zu können.
In der Stadt Dschambul (heute Taras) in Kasachstan wurde sie 1978 geboren und begann dort mit der musikalische Ausbildung. In Deutschland kam sie mit ihren Eltern 1990 an und begann das Musikstudium 1999 in Osnabrück, welches sie in Detmold fortsetzte.
Noch als Studentin im Hauptfach Klavier wurde sie 2001 Mitglied im Deutschen Tonkünstlerverband e.V., konnte 2009 zur 2. Vorsitzenden gewählt werden und hat seitdem so einiges im Verband miterlebt. Somit ist Julia Habiger-Prause sowohl bei den Verbandsmitgliedern in Niedersachsen als auch im Bundesverband bereits gut bekannt. Ihre Arbeit wurde stets geschätzt. Denn sie war schon viele Jahre in das Gestalten auch auf Bundesebene eingeweiht und einbezogen.
Sie ist verheiratet und hat ein Kind. Habiger-Prause unterrichtet Klavier und spielt Konzerte in verschiedenen Besetzungen.
Besonders setzt sie sich seit 2010 auch für die Stärkung der Neuen Musik ein. (Im Juni 2021 berichtete nmz ausführlich).
◾ Gunter Sokolowsky
Klavierseminar
Braunschweig. Das jährliche Klavierseminar in der Klavierfabrik Grotrain-Steinweg findet am Samstag, 26.11.22, von 10 Uhr bis 18 Uhr statt. Für PädagogInnen, Studierende und fortgeschrittene SchülerInnen ab 15 Jahren begründet Pianist und Dozent, Prof. Berrnd Goetzke, das künstlerische Klavierspiel vor, in und nach dem Studium: „Es ist des Lernens kein Ende“. Informationen auf der Homepage des DTKV Niedersachsen.
◾ Gunter Sokolowsky
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